Normandie [16. Jul 2011]

Allgemeine Daten

Abfahrt: Samstag 16.07.2011
Ankunft: Samstag 30.07.2011
Distanz: 2677 km
Durch. Verbrauch: 10.6 l/100km
Druch. Geschwindigkeit: 61 km/h
Gesamte Fahrzeit: 43h 21m

Samstag 16.Juli 2011
Es ist schon fast langweilig, denn seit letzter Zeit funktioniert der Start ohne besondere Vorkomnisse. Kein defekter Wasserhahn, kein Fenster, das undicht ist, einfach alles in Ordnung. So starteten wir um 11:15 Uhr, nachdem wir Sedric und Grossmami zum Geburtstag gratuliert haben, in die lang ersehnten Sommerferien in die Normandie. Über Zürich-Basel-Mulhouse bis nach Groncourt, ein lauschiges Plätzchen in Mitten von Frankreich. Die 2 Euro für den Stellplatz, für Ver- und Entsorgung, sind auf freiwilliger Basis, aber absolut angebracht. Der Platz liegt an einem kleinen Bach und für jeden hat es ein Tisch mit Bänken, einfach nach unserem Geschmack.

Sonntag 17. Juli 2011
Die Nacht hat viel Regen gebracht, so dass ich zweimal aufstand und jedesmal die Fenster eine Rille mehr verschloss. Aus 6:00 Uhr aufstehen wurde 6:30 Uhr, was soll’s. Gefrühstückt und gedumpt, machen wir uns auf die zweite Etappe zu den Gärten von Monet. Dort angekommen, besuchten wir die «Gärten», nachdem wir das Womo auf den dafür vorgesehenen Parkplatz stellten. Entgegen des Reiseführers, wo noch ein Platz über den Gärten beschrieben ist. Da ist aber nichts mehr mit Womo’s, denn überall wurden Schranken in 2m Höhe errichtet. Da Hunde in den Gärten nicht erlaubt waren, und die Kollone sich über mehr als 50m erstreckte, beschlossen wir einstimmig nur durch das Dorf zu schlendern und die Eintrittspflichtigen Abteilungen zu meiden. Da der Stellplatz uneben war, beschlossen wir nach Port-Mort zu fahren und da zu übernachten. Es war ein schlichter Parkplatz ohne irgend etwas.

Montag 18. Juli 2011
Meer wir kommen, das war das Motto dieses Tages. Da wir schon richtige Wohnmobilisten sind und wissen, dass in Frankreich die Nahrungsmittel billiger sind, haben wir die Vorräte nur für die ersten 3 Tage in der Schweiz eingekauft. Somit war vor der Weiterfahrt noch «Lidl, Aldi und Co.» angesagt. Danach, wir habe es schon einmal ausprobiert, das Ziel im Navi eingegeben und die Route auf schön gestellt. Das war die richtige Entscheidung. Nach 2h Fahrt sind wir am Meer angekommen. Ein Stellplatz bei Sotteville 50m über dem Meer und nur 100m zum Meer. Ein Erklärung gefällig: Das Meer liegt direkt vor uns, um aber ans Wasser zu gelangen, muss die steile Küste mit einer Treppe bezwungen werden. Hier bleiben wir eine Nacht. Zuerst noch alleine, füllte sich der Platz, welcher max. 3 Womos Platz bietet mit 4 Womos.

Dienstag 19. Juli 2011
Am Morgen nicht so früh wie auch schon aufgestanden, gefrühstückt und den vermutlich längsten Tripp in unserer Wohnmobil Karriere in Angriff genommen. Wir sind Sage und Schreibe 4km zum nächsten Stellplatz weitergefahren. In Veules-Les-Roses wollten wir für eine Nacht auf dem Stellplatz bleiben und von dort aus die Stadt erkunden. Das hatten jedoch auch noch ander vor und so blieb uns nur der Parkplatz am Ende des Dorfes. Von dort aus starteten wir einen Rundgang durch das wunderschöne Dörfchen, das jedem nur zu empfehlen ist. Gässchen, Rosen und der kürzeste Fluss, welcher im Meer mündet, mit rund 1.4km Länge verzauberte uns und liess uns fast nicht mehr los. Die Stellplatzsituation zwang uns weiter zu fahren und so gingen wir Richtung St-Valery-en Caux. Vorgewarnt, bestätigte sich die Aussage unseres «Reiseleiters», dass dieser Platz meist überfüllt sei. Also gaben wir die nächsten Koordinaten des Stellplatzes von Veulettes ein. Ein Volltreffer, genügend Platz, Ver- und Entsorgung und der Preis angebracht, verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein einen wünderschönen Tag.

Mittwoch 20. Juli 2011
Die Kreidefelsen haben wir jetzt schon zur Genüge gesehen, und so sollte die Falaise d’Aval Etretat das ganze abrunden. Auf dem Stellplatz angekommen senkte sich in der Einfahrt, nachdem wir genug bezahlt hatten, ein Pfosten und wir konnten einfahren. Auf die Keile, hinten abgestützt, gingen wir mit riesen Schritten der Laune der Natur entgegen. Leider war das Wetter wieder einmal auf der nassen Seite und so war das eine kurze Angelegenheit. Die Flut war auch noch zuoberst und so konnten wir auch nicht unter dem natürlichen Tor hindurchlaufen. Somit verbrachten wir den Nachmittag im Womo ohne weiteren Attraktionen.

Donnerstag 21. Juli 2011
Da wir am Freitag und nicht am Wochenende das Kriegsmuseum in Caen besuchen wollten beschlossen wir am Donnerstag möglichst nahe an Caen einen Stellplatz aufzusuchen, um dann am Freitag nur noch wenige Kilometer fahren zu müssen. In Collemare-Montgomery fanden wir einen kleinen Stellplatz, der nur 10km vom Memorial entfernt war und entschieden uns diesen anzufahren. Super der Stellplatz war bei einem Sportplatz und so konnte ich mein Marathon-Training fortführen.

Freitag 22. Juli 2011
Früh aufgestanden und gefrühstückt, begaben wir uns gestärkt Richtung Memorial. Dort angelagt, fanden wir auch schnell den Platz für uns Wohnmobilisten. Da Hunde auf dem Areal nicht erlaubt waren, blieb Corina mit Sly im Womo. Der Preis für dieses Museum war angebracht und im Rahmen. Es zeigte die Entstehung des 2. Weltkrieges mit der Vorgeschichte des 1. Weltkrieges, die Grausamkeiten der Nazis, und das Ende durch die Allierten mit der Schlacht in der Normandie – D-Day. Der AudioGuide gab uns die Möglichkeit alles auf Deutsch zu hören. Der Film D-Day zeigte Bilder vom 6. Juli 1944 und Heute. Es ist mit keinen Worten beschreibbar, was alles für Eindrücke an diesem Tag bei uns hochkamen. Es zeigte jedoch klar, welche Tragweite dieser Tag für die Geschichte Europas hatte und wird uns immer bewusst bleiben. Das Ziel war, sich zuerst im Memorial zu informieren und dann die «Schauplätze» aufzusuchen. So fuhren wir am Nachmittag Richtung Arromanches auf den Stellplatz. Leider wie schon im Stellplatzführer beschrieben war dieser überfüllt und eng. Wir fanden einen Platz, beschlossen diesen jedoch nur als Parkplatz zu benutzen. Nachdem wir die Überreste des künstlichen Hafens gesehen hatten, fuhren wir weiter Richtung Bernieres sur Mer. An diesem Ort «Juno-Beach» kamen die Canadier an Land, das Haus wo die erste Begegnung mit den Einheimischen stattfand steht heute noch und ist in Privatbesitz. Auf einem Parkplatz übernachteten wir dann.

Samstag 23. Juli 2011
Wie schon oben erwähnt wollten wir die einzelnen Gebiete des Geschehens noch vor Ort anschauen und so besuchten wir an diesem Tag, die Radarstation von Arromanches, den Aussichtsturm und das 360° Kino, die deutsche Batterie von Lounges und die Deutsche Stellung von Pointe Du Hoc und schauten unterwegs mit einem etwas anderen Blick auf die Küste, den Sandstrand. Der Gedanke, dass an diesem Ort tausende von Soldaten gestorben sind und uns so eine andere, bessere Zukunft ermöglichten, bewegte unsere Gefühle. Der letzte Ort unserer D-Day Reise führte uns nach StMarie d’Eglise wo ein Falschirmjäger an einem Kirchturm hängen blieb und mit anschauen musste wie seine Kollegen auf der Strasse von Deutschen erschossen wurde. Ebenfalls kämpfte er mit der Lautstärke der Glocke, die sich nur unweit seines Gehörs befand. Das war für uns genug der Geschichte und wir fuhren weiter nach Brisquebec. Da fanden wir einen Stellplatz an einem Etang mit Ver- und Entsorgung und Strom gratis, so dass wir zum ersten Mal auf unserer diesjährigen Reise entschlossen 2 Nächte zu bleiben.

Sonntag 24. Juli 2011
Wir haben mal so richtig ausgeschlafen uns ein Frühstück gegönnt und so in den Tag hinein gelebt. Die Fahrräder von der Konsole genommen machten meine Frau und ich eine kleine Velotour ins Städchen Bricquebec. Auch hier sind die Geschehnisse von 1944 allgegenwärtig. So steht hier ein Oktaeder mit Resten von Armeematerial von dieser Zeit. Gegenstände die Geschichten erzählen könnten, wären sie nicht von leblosem Material. Von der Befestigung der Stadt hatten wir einen schönen Ausblick auf die Stadt und unseren gewählten Stellplatz.

Montag 25. Juli 2011
Auch dieser Morgen stand unter dem Motto «Wir haben keine Eile, wir haben Ferien». Gemächlich machten wir uns auf den Weg zum nächsten ausgesuchten Stellplatz. Der Beschreibung nach sollte er unsere Vorstellungen von einem Platz am Meer am nächsten kommen und so war es auch, nein das ist leicht untertrieben, dieser Platz war einfach sensationiell. Wenn ihr jetzt denkt ich verrate euch wo sich dieser befindet, habt ihr euch gewalltig getoschen. So viel sei verraten, es gibt keine Ortsbeschreibung, man muss einfach am richtige Ort der Beschilderung «La mer» folgen. Traumhaft, Blick direkt vom Womo aufs Meer und einen 500m breiten und nicht auszumachen wie langer Sandstrand der von wenigen Leuten bevölkert wird, einfach nochmals unvorstellbar schön.

Dienstag 26. Juli 2011
Unserer Faszination konnte unser Sohnemann nicht zustimmen und so entschieden wir aus gewollten 2 Übernachtungen eine daraus zu machen und am Dienstag langsam, aber wirklich nur langsam die Rückreise in Angriff zu nehmen. Also möglichst nur eine kleines Stück Richtung Heimat zurück zu legen das war die Devise. In Surdeval fanden wir nochmals einen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung, sowie Strom gratis angeboten und das nahme wir dankend an. Die Stadt hat ausser einem kleinen Park keine Sehenswürdigkeiten und so unternahmen wir auch nichts spezielles mehr an diesem Tag. Für den weiteren Verlauf unserer Reise, hatte dieser Stellplatz aber schon seine Gewisse Tragweite. Der Womo – Koller hatte bei unserem Sohn voll zugeschlagen, so dass er alles langweilig fand und nur noch nach Hause wollte. Das kenne wir von unserem «Grossen», das «Alter» bringt gewisse Veränderung und «Hormonschwankungen». Beratend machten meine Frau und ich einen Spaziergang. Dabei kam mir die super Idee, das Disney-Land in Paris zu besuchen, das heitert unseren Sohnemann sicherlich gewaltig auf. Also links umkehrt, schnell die genial Idee verkündet. Es kam jedoch, wie es meine Frau vermutete, dass sich die Freude in Grenzen hielt, da Disney ja nur was für «Kleine» und nicht für «Grosse» sei. Nach erfolgreicher Überzeugung fällten wir den Entschluss dass Disney-Land zu besuchen.

Mittwoch 27. Juli 2011
Den Wecker auf 08:00 Uhr gestellt standen wir eine viertel Stunde später auch auf. Doch ohh Schreck ein SMS von der Firma, unser Start verzögerte sich dadurch um gut eine halbe Stunde, da ich am Telefon die Störung beheben musste. Da wir Paris grossräumig umfahren wollten war der Weg einwenig weiter, aber nicht so stressig, wie bei der Hinfahrt wo wir direkt durch Paris steuerten. Als wir dann in Disneyland, ankamen, fühlten wir uns wie die Familie «Griswood» (Schreibweise nicht bekannt) als sie alleine mit ihrem Auto vor dem grossen Vergnügungspark standen. Der Stellplatz ist riesig, die Rollbänder über einen Kilometer lang und die Eingänge folgen den Eingängen, die zu den Eingängen führen wo aus 20 Kassen eine genau auf uns wartend, die Tickets verkaufte. Da wir am Morgen zu den Ersten gehören wollten haben wir natürlich die Tickets schon am Vortag gekauft. Mit grossen Erwartungen und Spannung liesen wir den Tag ausklingen. Ich schrieb noch dies Zeilen, die Frau führte den Hund noch an der Leine herum und der Sohn lass weiter in der Geschichte von 1944. GUTE NACHT und bis Morgen.

Donnerstag 28. Juli 2011
Jetzt könnte ich all das schreiben, was wir im Disney Land erlebt haben, was ich jedoch unterlassen werde. Einfach soviel, es war ein riesen Erlebnis und das Geld wert. Nach dem wir abgeklärt hatten wo wir nochmals für eine Nacht bezahlen mussten, blieben wir die Nacht auf den Freitag noch im Disney Land und beschlossen erst am Freitag Morgen weiter zu fahren.

Freitag 29. Juli 2011
Wir unterteilten die Heimfahrtsstrecke in zwei Abschnitte und so ergab sich, dass wir nochmals in Groncourt übernachteten, bevor wir dann am Samstag zu Hause eintrafen.

Wir werden vermutlich die untere Normandie nochmals ansteuern, da uns die Strandregion sehr zugesagt hatte.

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