Atlantik [04. Juni 2016]

Allgemeine Daten:


Abfahrt: Samstag 04.06.2016
Ankunft: Montag 20.06.2016
Distanz: 3190 km
Durch. Verbrauch: 10.2 l/100km
Durch. Geschwindigkeit: 69 km/h
Gesamte Fahrzeit: 46:14 h

Samstag 4. Juni 2016

Endlich ist es soweit wir haben beide lange auf die Ferien gewartet und nun ist der Tag endlich da, wo wir einmal mehr nach Frankreich fahren. Seit kurzem haben wir das Womo in einer Abstellhalle bei Della Santa, was die Vorbereitungszeit extrem verkürzt. So brauchen wir nur noch gut einen Tag das Womo und uns 😉 Reise fertig zu machen. Mit nur einer Stunde Verspätung, wieso fragt ihr am besten meine Frau, starteten wir in den Urlaub. Wir haben 3 Wochen für uns und so entschlossen wir uns nicht direkt an den Atlantik zu fahren, sondern der Loire entlang noch 1 oder 2 Schlösser anzuschauen. Unsere erste Station war ein Stellplatz am See Les Settons, er hat auf den Bildern besser ausgesehen als in Wirklichkeit, aber für eine Nacht ausreichend. Sicherlich hat auch das Wetter dazu beigetragen, dass wir es nicht so schön fanden. In ganz Europa gab es in den letzten Tagen mehr Regen als gewöhnlich und das führte an vielen Stellen zu Überschwemmungen.

Sonntag 5. Juni 2016

Im Vorfeld habe ich ein Schloss ausgesucht, welches nicht gerade unter den Top Drei der Loire Schlösser aufzufinden war, aber trotzdem den Charme rüberbringen konnte. Ich habe mich für das Château Moulin entschieden und meine Frau liess sich überraschen. Nach 4 Stunden Fahrt von Les Setton nach unserem Schloss, parken wir auf einem Parkplatz mit Picknick und fragten nach, ob wir über Nacht bleiben dürfen. Sie sagten uns zu unter der Bedingung, dass wir für Euro 9.50/Person das Schloss besichtigen werden. Das war ja sowieso der Grund unserer Anreise 😉 und so war allen gedient mit diesem Kompromiß. Nach 18:30 Uhr waren wir dann absolut alleine, das Tor an der Zufahrt wurde geschlossen und keiner störte uns an diesem idyllischen Platz.

Die Führung war genau nach unserem Geschmack, obwohl die Schlossführerin auf Französisch in einem horrenden Tempo die Geschichte des Schlosses erzählte, gelang es uns erstaunlicherweise gut ihr zu folgen. Wir gewannen einen Einblick hinter die Kulissen und das Leben im 15ten Jahrhundert. Danach noch der Rundgang um das Schloss und wir waren glücklich. Nach einem Teller Ravioli ging es dann mit Vogel Gezwitscher und Fröschegequacke unter die Bettdecke. Wir haben gar noch nicht besprochen wo es morgen hingehen soll, aber was soll es. Das können wir ja auch noch morgen erledigen. Ach noch eine kleine Ergänzung, wir waren bis am nächsten Morgen um 10:00 Uhr für uns alleine, dann erst kam die „Schrankenwärterin“ und liess uns passieren. Aber früher wollten wir sowieso nicht weiterreisen.

Montag 6. Juni 2016

Wir haben uns schon ein wenig wie Könige mit einem eigenen Schloss, oder wenigstens dem Schloss Parkplatz gefühlt. Auf dem Frühstücks Tablett war dann auch die Konfitüre aus der Region und der Erdbeere, wo wir bis heute den Zusammenhang noch nicht ganz verstanden haben. Punkt 10:00 Uhr wurden die Tore geöffnet und wir machten uns mit den besten Wünschen der Herrin auf den Weg weiter in den Süden. Eigentlich fuhren wir fast auf einer geraden Linie Frankreich hinunter in den Süden. Das Navi führte uns auf die kostenfreie Autobahn 2/3 der geplanten Wegstrecke nur die letzten 80 km ging es über Stock und Stein. Ach ja fast vergessen und auch nicht so nennenswert, aber unterwegs haben wir unsere Speisekammer für die nächsten 7 Tage aufgefüllt. Auch noch zu erwähnen ist, dass wir durch die Überschwemmungen einige Umwege fahren mussten (Route Barree), von dem wollte natürlich unser Navi nichts wissen und so entbrannte ein Wettkampf der Routenführung.

Zurück zu den letzten 80 km welche uns auf unzähligen Nebenstraßen zum Ziel, dem nächsten Stellplatz in Vers führte. Der Stellplatz ist auf einem stillgelegten Bahnhofgelände angelegt und überraschte uns mit Dusche (warm) / WC, sowie einer Entsorgungsstation etwa 150m entfernt. Eigentlich kostet der Platz Euro 5.00 und wird eingezogen, höchst wahrscheinlich aber am Morgen um 07:00 Uhr, wir werden sehen. Das Nachtessen genossen wir auf einem der zur Verfügung gestellten Tische und Bänke, bis uns ein Gewitter überraschte. Nach dieser Abkühlung der Luft und einer warmen Dusche, welche Gegensätze, huschten wir unter die Decke.

Dienstag 7. Juni 2016

Sie kamen dann doch noch und kassierten die Euro 5.00. Wir haben mit 08:00 Uhr Tagwach und 10:00 Uhr Abfahrt einen guten Rhythmus gefunden uns langsam Richtung Küste zu bewegen. Wir waren in Vers schon fast auf gleicher Höhe wie St. Eulalie en Born und so führte uns der letzte Abschnitt über vorwiegend gut ausgebaute Strassen. Ein zwei Mal fand unsere Navi Frau, sie müsse sich eine Abkürzung gönnen. Unterwegs erhielten wir dann einen nicht geplanten Anruf von zu Hause. Leider hat sich Herd und Backofen verabschiedet, die Sicherung ausgelöst und waren nicht mehr zu retten. Wir beschlossen auf dem nächsten Stellplatz einen Plan zu schmieden.

An dieser Stelle gehört ein kleines Intermezzo: Ich möchte an dieser Stelle auf die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Franzosen kommen. Als wir das Telefon von zu Hause erhielten, waren wir gerade auf einer der erwähnten Abkürzungen, also abseits der Hauptverkehrsachsen und hielten so gut wie möglich am Straßenrand an. Es ging keine 2Min. Kam ein Ehepaar vorbei erkundigte sich ob alles in Ordnung sei und fuhr erst weiter, als wir unser OK gaben. Nochmals 2 Min später das gleiche mit einer älteren Dame, einfach nur DANKE.

Als wir bei einem engen Ort, mit unserem Womo den entgegenkommenden Lkw auswichen, machte der ersten Daumen hoch und der zweite bedankte sich ebenfalls sehr freundlich.

Wir kamen ca 15:00 Uhr auf unserem Stellplatz St. Eulalie en Born an. Konnten unseren Stellplatz beziehen und ließen den Tag ausklingen.

Mittwoch 8. Juni 2016

Alles Gute zu deinem Geburtstag mein Schatz. Mein Sonnenschein bekam soviel Sonne an ihrem Geburtstag wie ihr zugestanden hat. Schön war auch, dass sich unsere Hund an den See erinnert hat und ohne Umwege sein Bad in den „Fluten“ genoss. Am Abend wurde unser neuer Grill eingeweiht. Leckeres Rindfleisch mit div Salaten.

Donnerstag 9. Juni 2016

Unser Plan für ein neues Kochfeld wurde in die Tat umgesetzt, da wir auf dem Platz Internet zur Verfügung hatten, habe ich nachdem uns Chris die Dimensionen per Mail zukommen liess, die möglichen Geräte ausgesucht und mit Rücksprache meiner Frau für eines Entschieden. Ob die Kombination Herd und Kochfeld möglich war, habe ich bei V-Zug nachgefragt und bestätigt bekommen. So werden wir die Bestellung mit Installation auslösen und Chris wird mit dem Techniker den Termin vereinbaren. Was heute alles möglich ist. Wenn wir uns in die alten Zeiten zurück versetzen, wo unsere Eltern noch eine Telefonkabine suchen mussten, dass sie zu Hause anrufen konnten, es sei alles in Ordnung und sie seien gut angekommen, aber nur wenn man genügend Münz zur Verfügung hatte.

Freitag 10. Juni 2016

Gut wenn man nicht auf den ersten Gedanken handelt, sondern noch einmal darüber schläft. So habe ich festgestellt, daß Siemens andere Grundmasse hat, die gleichen wie beim bestehenden Gerät und es sinnvoll ist wieder ein solches zu bestellen. Also das ganze von vorne, auswählen, „absegnen“ von der Chefköchin und dann bestellt. Chris wurde soweit informiert, dass die Bestellung ohne Installation erfolgte und er sich um die Installation kümmern muss.

Aber eigentlich haben wir ja Ferien, also runterfahren und ausspannen. Ging leider doch nicht. Kaum ausprobiert, meldete sich Chris von zu Hause, dass der Fiat nicht mehr anspringt. Wir sollen uns aber keine Sorgen machen, sie werden das schon in Ordnung bringen. Mal schauen, was uns zu Hause in 3 Wochen erwarten wird.

Samstag 12. Juni 2016

Das gute Wetter hat uns verlassen und auch die 5 Tages Prognose zeigte keine Verbesserung. So verbrachten wir unsere Zeit mit Spaziergängen und erforschen jedes Winkels unseres riesigen Wohnmobils.

Sonntag 13. Juni 2016

Da wir bis zu diesem Tag auf dem Stellplatz bezahlt hatten, sich das Wetter auf der Atlantik Seite, nicht von der besseren Seite zeigte, entschlossen wir uns die Vorräte aufzufüllen und auf die Mittelmeer Seite zu wechseln. Es sind zwar nur rund 450 km, dazu benötigt man aber doch 6h50. So unterteilten wir die Strecke und werden unterwegs nach einem geeigneten Schlafplatz suchen. So fuhren wir und fuhren durch Toulouse und über Land, dann doch lieber über Land, denn die Großstadt erreichten wir zur idealsten aller Zeiten. 17:00 Uhr was will man mehr in einer Stadt, mit einem Navi, das sich entschloss an der wichtigsten Stelle einfach nichts zu sagen. Und der „Stadtalptraum“ nahm seinen Lauf. Zu zweit haben wir auch diese Herausforderung gemeistert. Endlich wieder auf ländlichen Straßen ging die Fahrt weiter. Gegen Abend haben wir dann wieder einmal unsere App Campercontact nach einem geeigneten Stellplatz auf der Route gefragt und eine passende Antwort erhalten. In Puylaurens in Mitten Frankreich fanden wir einen terassierten Stellplatz unterhalb des Städtchens, mit Ver- und Entsorgung ohne Strom, dafür aber mit SONNE. Irgendwie scheint dieser Platz mit Sonne gesegnet zu sein denn wo man auch hinschaute dicke Regenwolken außer über diesem Örtchen. Am Abend gesellte sich noch ein älterer Herr aus dem Städtchen zu uns, erzählt über den Ort und wie er sich in den 20 letzten Jahren verändert hat. Es ist überall das gleiche die Jugend verlässt die ländlich Umgebung und wandert ab in die Städte. Er erzählte uns weiter über seine Zeit mit dem Wohnmobil und wo die besten Stellen am Mittelmeer sind das Wohnmobil hinzustellen. Schön wenn man so mit den Leuten in Kontakt kommt.

Montag 14. Juni 2016

Langsam kommt der Regenkoller. Regen in der Nacht, dann die Wetterprognose in Bezier ebenfalls Regen für die nächsten Tage, wo sollen wir nur hin? Da es hier im Moment am Besten aussieht fiel die Wahl auf eine längeren Stop in Puylaurens. Aber ihr werdet es nicht glauben, während ich diese Zeilen schreibe verdunkelt sich auch hier der Himmel und wartet nur sich über uns entleeren zu können. Das Wetter in diesen Ferien ist uns nicht wohl gesinnt, damit müssen wir uns wohl oder übel abfinden. Dass wir verrückt sind das wissen viele in unserem Freundeskreis, und dem Image wollten wir auch in diesen Ferien Rechnung tragen.

So entschlossen wir uns kurzerhand in die Karibik zu fahren oder genauer gesagt in unsere beliebte Therme in Bad Wörishofen. Der einzige Ort in diesem Juni wo wirklich sommerliche Temperaturen herrschen und wir die Seele baumeln lassen können. Einziger kleiner Wehmutstropfen, wir sind davon noch rund 1000 km entfernt. Also nicht noch lange überlegen sondern handeln. Bad Wörishofen wir kommen und freuen uns auf diesen gelungenen Ferienabschluss.

Die Route führte uns über Languedoc Roussillion, Ardeche und Haute … durch Regionen die wir noch nie befahren haben. Eine wunderschöne Landschaft begleitete uns auf dieser Fahrt. Nachdem wir ca 300 km zurückgelegt hatten kam unser, ja ihr wisst schon was zum Zuge und zeigte uns in nur 13 km Entfernung einen Stellplatz an einem Stausee, also nichts wie hin. Dort angelangt war schon ein Wohnmobil an der Schränke und brauchte gefühlte 15 Min bis sich die Schranke öffnete. Als wir dann an der Reihe waren, wurde uns klar wieso das so lange gedauert hat. Man müsste seinen Namen, Vornamen E-Mail-Adresse, Handynummer und Kreditkarte mit PIN Nummer eingeben, zuerst aber noch das richtige Land wählen, dann eine Karte anfordern, die aber lebenslange gültig ist. Nach Abbuchung von 10 Euro für den Platz und 4 Euro für die Karte müsste dies an einem zweiten Gerät hingehauen werden, dann hieß es man müsse nochmals 30 cm vor die Schranke fahren und dann werde sich diese öffnen. Siehe da uns wurde Einlass gewährt und wir sind jetzt stolze Besitzer einer CampingPark Karte, welche auf noch einigen andern Stellplätzen in Frankreich gültig ist. Nach uns kam ein Franzose mit dem Wohnmobil fuhr langsam an uns vorbei und zeigte auch stolz seine Karte und freute sich, dass auch er den Eingabemarathon überstanden hat.

Wieder einmal zeigte sich das Wetter von der freundlichen Seite, einziger Nachteil wir waren auf 1000 m Höhe und der See ist bekannt für ständigen Wind, den wir nur bestätigen konnten. So ließen wir einmal mehr Bikini und Badehose im Schrank und machten unseren Spaziergang mit Sly unserem schon 14 Jahre alten Hund. Das Abendessen war wieder eines unserer Versuche mit dem neuen Grill. Wir haben kleine Pizza gekauft und diese auf dem Grill mit Deckel gebacken. Da die Unterseite jedoch einem Kohlbergwerk glich, wurde die zweite Runde wieder in unserem nicht mehr wegzudenkenden Backofen im Womo gebacken. Nach dem Vergleich mussten wir aber beide eingestehen, die Grillpizza war doch besser, also müssen wir noch mit den Temperaturen experimentieren.

Dienstag 15. Juni 2016

Früh aufgestanden, Grauwasser entleert und uns schnellst möglich auf den Weg gemacht unser Südseefeeling zu geniessen. Kurz vor der Schweizer Grenze entschieden wir uns auf die Autobahn zu wechseln, da wir vor lauter Kreisel langsam durchdrehten. 100 km 20 Euro, also noch einmal diese Strecke und habe schon gleichviel bezahlt wie ein Jahr Autobahn in der Schweiz einfach zu teuer.

Auf der Schweizer Seite fuhren wir dann von der Zeit her bedingt von einem Stau zum anderen und entschlossen uns bei Wangen an der Aare einen von Campercontact vorgeschlagenen Stellplatz bei Langentahl Lexa anzufahren. Ja ja die Stellplätze in der Schweiz sind alles andere als super. Dort angekommen, wussten wir nicht wo das Wohnmobil hinstellen, denn wir wäre bei einem Wohnmobil Händler gelandet. Keine Plätze angeschrieben, Ver- und Entsorgung naja gab es, aber nicht nach gewohntem Standard. Dann kam die „Platzchefin“ (Besitzerin) und erklärte uns, dass wir zwischen Morelo Detleff Knaus … unser Womo in eine Lücke parken sollen, für eine Nacht OK, den restlichen Kommentar habe ich mit DEL wieder gelöscht.

Mittwoch 16. Juni 2016

Bad Wörishofen einfach, 12:00 angekommen unser Lieblingsplatz war noch frei also nach dem Ver- und Entsorgen nichts wie hin. Nach einem leichten Abendessen, wegen Dauerregen, ach da erzähle ich ja nichts neues wurde das Fleisch nicht auf dem Grill gemacht, ab in die Therme und Wärme geniesen. Wenn uns nun jemand fragt, ob wir in den Ferien auch so kalt hatten wir zu Hause könne wir antworten, nein bei uns war es zwischen 60 – 90 Grad.

Ich weiß wir hätten auch direkt nach Bad Wörishofen fahren können, wenn ihr aber den Reisebericht oben gelesen habt, müsst ihr selber eingestehen, hätten wir all die tollen Erlebnisse nicht erleben dürfen, danke Womo dass es dich gibt, danke mein Schatz, dass du diese verrückten Geschichten mit mir teilst.

Ich schreibe diesmal nicht Frankreich wir kommen wieder, sondern Europa du hast noch viele schöne Orte für uns bereit wir kommen.