GrandTour [21. Jul 2020]

Allgemeine Daten:

Abfahrt: Dienstag 21.07.2020
Ankunft: Freitag 07.08.2020
Distanz: 1720.7 km
Durch. Verbrauch: 10.5l/100km
Durch. Geschwindigkeit: 56 km/h
Gesamte Fahrzeit: 30:14h

Ich möchte ein paar einleitenden Worte zu diesen Ferien loswerden, denn in 10 Jahren erklären diese viele der speziellen «Verhaltensformen». Wir schreiben das Jahr 2020, am Anfang dieses Jahres scheint noch alles in Ordnung zu sein. Ein Virus Namens Covid-19 ist in China ausgebrochen, weit weg interessiert uns nicht. Da haben wir uns aber mächtig getäuscht, im März hat das Virus auch die Schweiz erreicht. Die Pandemie stellt alle auf eine Probe, Lockdown, viele Einschränkungen und auch Maskenpflicht gehören nun zum Alltag. So wurde aus dem Unternehmen 3 Wochen Schweden, 3 Wochen Schweiz und auch das war dann nicht immer einfach aber mehr erfahrt ihr im Reisebericht. 18. Juli endlich Ferien, die Abreise haben wir aber erst auf den 21. Juli geplant, da am 20. Juli noch eine top geheime Aktion stattgefunden hat.

Dienstag 21. Juli

Unsere etwas abgeänderte Grand Tour Schweiz kann beginnen. Wir fahren wie geplant am Morgen Richtung Oberalppass unsere erste Station mit der Wanderung zum Toma-See. Während der Talfahrt von Flims nach Ilanz roch es nach verbranntem Gummi oder ähnlichem, da vor uns aber ein mit Teer beladener Lastwagen fuhr, gaben wir diesem die Schuld. Als aber in den Langsam-Passagen, das linke Vorderrad schepperte, kamen erste Bedenken, dass etwas nicht stimmt. Wir parkten auf dem Oberalppass und beschlossen nach der Rückkehr von der Wanderung nachzuschauen. Die Wanderung ähnelte einer Mount Everest Besteigung, nicht wegen der Höhe, sondern wegen den vielen Menschen, die sich den Berg hoch schleppten. Das Wetter war sehr unbeständig, der Weg wurde durch den Regen immer rutschiger und für eine erste Wanderung war es auch sehr optimistisch, so dass wir das Ziel nicht ganz erreichten und vernünftiger weise umgekehrt sind. Zurück beim Wohnmobil haben wir mit Antonio telefoniert. Gemeinsam konnten wir die Probleme nicht genau lokalisieren. Ich entschied aber zurück zu fahren und das untersuchen zu lassen. Wir entschieden uns über Andermatt nach Hause zu fahren und am Mittwoch um 07:30 bei Antonio vorbei zu schauen.

Mittwoch 22. Juli

07:30 Autogarage, Wohnmobil auf der Hebebühne. Der Fühler Bremsbackenverschleiss war vor Hitze verglüht. Es kam aber noch dicker, Ursache defekte Bremsschläuche, die durch eine Ausbeulung den Bremsdruck nur zaghaft zurück nahmen, so kam es zur Überhitzung, dem Gestank und dem Sensorschaden. Die Rückkehr war die einzig richtige Entscheidung, nicht zu denken, wenn wir nach Schweden unterwegs gewesen wären. So hat alles seinen Sinn. 12:30 Uhr unsere Ferien beginnen von Neuem. Plan angepasst und Furka Pass ausgelassen und über Bern direkt auf den Stellplatz St. Leonard gefahren. Ankunft 18:00 Uhr. Stellplatz passt CHF 15.00 VE und Strom.

Donnerstag 23.Juli

200m entfernt ist der Lac Soutterain, durch die Corona Zeit geht es aber nur mit Reservation übers Internet. Wir haben darauf verzichtet und eine Wanderung in den Walliser Rebbergen gemacht. Wir hatten fast 29° Celsius und so wurde die Wanderung zu einer schweisstreibenden Angelegenheit. Da die Weinberge über ein verzweigtes Bewässerungssystem verfügt, mussten wir nicht verdursten. Der Blick über das Walliser Tal zeigt uns, dass die Walliser im Tal keine Baukultur haben und dies extrem störend wirkt. Wir liessen den Abend mit einem feinen typisch schweizerischen Nachtessen ausklingen (Birchermüesli). Auch wir blieben von Corona nicht verschont und tranken es mit Genuss. Als wir den Wetterbericht für unseren nächsten Tag anschauten, dachten wir unsere Suonen-Wanderung fällt ins Wasser. Wir wollten aber den nächsten Tag abwarten und am Morgen entscheiden.

Freitag 24. Juli

06:30 Tagwach, Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht hat sich wieder mal geirrt, zu Gunsten von uns, wir entschieden uns die Wanderung anzutreten. Rucksack gepackt, es kann losgehen, die Hediger’s benutzen seit langer Zeit wieder einmal die ÖV. 07:33 fährt uns der Regiobus nach Sion. Die App FairTiq erfühlt ihren Zweck, einfach Start und am Zielort Stopp und das Ticket wird verrechnet. Einfacher geht es schon fasst nicht mehr, so bekommen auch wir wieder auf den Geschmack. In Sion wechselten wir auf das Postauto Richtung Haute-Nendaz. Nach 35Min kamen wir oben an. Ein leichter Nieselregen begleitete uns in der ersten Hälfte und wechselte zu teilweisem Sonnenschein. Unsere Entscheidung war richtig. Im Vorfeld habe ich eine Wanderung herausgesucht, die uns wieder zum Ausgangspunkt zurückbrachte. So wanderten wir der Bisse du Milieu 1.5h Richtung Planchouet und dann der Bisse d’en Bas 1.5h zurück nach Haute-Nendaz. An dieser Stelle erlaube ich mir noch ein, zwei Erklärungen zu den Suonen oder eben auf Französisch Bisse, an denen wir entlanggewandert sind. Erbaut um 1700, gefasst aus dem Bergbach Printse auf 1440m ü.M. dient die 5km lange Suone zur Bewässerung von Feldern und Himbeerplantagen in Haute-Nendaz und Basse-Nendaz.
Müde und glücklich traten wir die Rückreise zu unserem Wohnmobil an, und liessen den Tag ausklingen. Der Ausflug war eines der Highlights, die wir auf unserer Reise geplant haben.

Samstag 25. Juli

Da wir von Lac Soutteraine wussten, dass man reservieren muss, haben wir uns natürlich für die Salzsalinen in Bex schlau gemacht und auch schon im Vorfeld auf 09:45 reserviert. Also gab es am Samstag wieder früh Tagwache mit 06:45 Uhr. Wir mussten ja noch entsorgen und nach Bex fahren. 08:45 Uhr angekommen waren wir noch etwas zu früh, aber für uns eben richtig. Ohne Stress konnten wir an der Kasse die Tickets mit Rabatt abholen, bevor der grosse Ansturm los ging. Die Führung war auf Französisch, für uns natürlich kein Problem, ok sind wir ehrlich, wir haben einen Audioguide auf Deutsch erhalten. Wir lernten noch ein junges Pärchen kennen, welches wie wir auf der Grand Tour unterwegs ist, so kamen wir ins Gespräch und tauschten unsere Erfahrungen aus. Zu Fuss begaben wir uns in die Mine, schauten einen Film über die Entstehung und die Entwicklung im Salzabbau und fuhren dann mit der Grubenbahn weit in das Salzbergwerk hinein. Auf einem Rundgang wurde uns alles anschaulich erklärt. Dann quetschten wir uns wieder in die 1.2m hohen Wagons und fuhren wieder ans Tageslicht. Eingedeckt mit div. Salzen aus dem Shop, und gestärkt mit einem Mittagessen, fuhren wir auf der Grand Tour dem Genfersee entlang nach Morges, bogen dann rechts Weg Richtung Arbonne und fanden in der Nähe von Pizy einen Parkplatz im Wald. Unser neues Navi zeigt auch die Stellplätze von Park4Night. Wir haben etwas Vorsprung auf unsere Marsch Tabelle, so werden wir im Park Jura einen Halt einfügen. Der Parkplatz ist wirklich Mitten im Wald, ruhig wäre es sicher auch, wenn nicht Jugendliche eine Funk&Punk Party abhalten würden. Wir wurden liebevoll darauf aufmerksam gemacht, dass diese Party die ganze Nacht dauern wird. Das hat uns aber nicht weiter gestört, nach einem abendlichen Spaziergang, schloffen wir unter die Decke und sind rasch eingeschlafen.

Sonntag 26. Juli

Wir fuhren dann ausgeruht Richtung Gimel, St. Georges auf den Pass Col du Marchairuz. Auf einem Parkplatz unter der Passhöhe stiegen wir in unsere Wanderausrüstung und wanderten über die Jura Alpen. Von dort oben hat man einen Rundblick über den ganzen Genfersee vom Wallis bis zum Genfer Springbrunnen. Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir bis St. Sentier, dort haben sie einen improvisierten Stellplatz in der Nähe des Sportzentrums erstellt. CHF 5.00 / Person ohne VE und Strom. Der Herr im Touristenbüro hatte ein lustiges Namensschild mit dem Hinweis, welche Sprachen er spricht: Französisch, Deutsch, Englisch und St. Gallisch. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Nachdem der letzte Zug 5m neben uns vorbeigefahren ist, sind wir eingeschlafen.

Montag 27. Juli

Zeitig Tagwacht und im lokalen Coop die Essreserven aufgefüllt, wollten wir uns in diesem Tag in der Nähe von Creux du Van niederlassen, damit wir möglichst früh diese Sehenswürdigkeit erklimmen können. Ein Camping Platz auf einem Bauernhof. Zielkoordinaten eingegeben, Ziel gefunden und dann, leider ist der Platz ausgebucht und hat für so grosse Wohnmobile keinen Platz. Wir schauten uns dann weiter nach einem Stellplatz in der Nähe um und fanden diesen in Le Pont de Mortel. 4 Plätze VE und Strom alles gratis. Sie haben einen QR-Code für Twint angeschlagen, wo jeder so viel zahlen kann, wie er will. Vom Platz aus sieht man direkt an den Creux du Van und ebenfalls vom Platz aus kann man einen Lehrpfad über das Hochmoor begehen. Also sofort die Pläne angepasst. Dienstag Moor-Lehrpfad, Mittwoch Creux du Van und dann schauen wir weiter.

Dienstag 28. Juli

Wir haben wieder einmal ausgeschlafen, den für den heutigen Tag haben wir nicht so viel vorgenommen. Les Ponts de Martel wirbt mit einem Moor-Lehrpfad, den wir heute anschauen wollen. An einem Billettautomaten lösten wir für 2 Erwachsene, der Betrag wird für die Instandhaltung genutzt. Da wir natürlich mit nur einem Pfad körperlich zu wenig ausgelastet waren, entschieden wir uns beide Pfade den Grünen und den Roten zu bewandern. Der grüne Pfad führte uns auf eine Anhöhe, von wo wir einen Blick über das ganze Tal, mit seinem Hochmoor hatten. Auf Tafeln erfuhren wir vieles über die Region und dessen Torfabbau. Das Ganze wurde dann noch mit dem roten Pfad komplettiert. Der rote Weg führte uns ins Moor, mit seinen Flechten, Moosen und Birken, so dass wir doch noch ein wenig in Schweden waren. Der Stellplatz hatte sich gut gefüllt, so dass sich etwa 10 Womos auf dessen befunden haben. Den Bernern mit einem Wasserschlauch ausgeholfen, da sie auf ihrer Jungfernfahrt aus Versehen alles entleert hatten, den Luzernen mit Strom ausgeholfen, und mit den Österreichern einen Schwatz gehalten, «Schön ist das Womo-Leben farrio farrio hoo» oder so.

Mittwoch 29.Juli

Tagwach um 6 Uhr, wir wollten so wie am Mount Everest, die ersten auf dem Gipfel sein. 7 Uhr Abfahrt Richtung Noiraigue, auf einen am Vortag ausgesuchten Parkplatz, und wir waren wenigstens auf dem Parkplatz die ersten. Das mit dem Gipfel mussten wir leider an andere abgeben. Die Rund-Wanderung war mit 5h angegeben, nach einem steilen Aufstieg, erreichten wir nach 1h40 den Grat vom Creux du Van, glücklich und stolz liessen wir die Bilder auf uns wirken. Erst viel später entdeckten wir die «Sandalen-Bergsteiger», ach ja man kann mit dem Auto hochfahren, Fotos schiessen und sich mit diesen vor seinen Freunden brüsten, oder man kann dem ganzen noch eine gewisse Stärke hinzufügen, wenn man die Bergwanderung gemacht hat. Ich denke man muss es nicht speziell erwähnen, dass durch die Autobergsteiger der Creux du Van völlig überfüllt von Menschen war. Nach einer Stärkung und unzählige Fotos später nahmen wir den Abstieg unter die Füsse. Beobachtet von Steingeissen, schlängelten wir uns den Berg hinunter. Glücklich, müde und zufrieden beim Wohnmobil angekommen, fuhren wir dann weiter Richtung Lignières auf den Campingplatz Fraso Ranch. Nur durch eine Stornierung haben wir bis Freitag noch einen Platz erhalten. Ausspannen und uns erholen von den «Wander-Strapazen».

Donnerstag 30 Juli

Endlich wieder einmal ausschlafen. Ja ok ein gewisser Grundlärmpegel zu gewissen Tageszeiten zwingt dich beim Campingtreiben mitzumachen. Eigentlich wollten wir nichts tun, aber das ist uns einfach nicht so gegeben, also haben wir auf den Nachmittag den Veloausflug zur Reto’s Glasbläserei geplant, jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Auf der Swiss Topo App geschaut, ok mehr als einmal bis wir am Ziel waren, aber wir haben die Glasbläserei gefunden. Ich war bei einem Klassentreffen im 2018 schon einmal hier, dann kam Twann und die Glasbläserei bei SRF bi dä Leut «Mein Dorf» und so war uns beiden der Ort und die Leute schon einwenig bekannt. Wie versprochen erhielt meine Frau einen neuen Ring. Über den Abstieg in die Twannschlucht einen Waldweg Richtung Prêles fuhren wir zurück auf den Campingplatz. Jetzt genossen wir die erfrischende Abkühlung im Pool. Mit einem einfachen aber feinen Nachtessen liessen wir den Tag ausklingen.

Freitag 31. Juli

Am Morgen hatten wir es nicht eilig, da die bevorstehende Strecke nur kurz war und auch der Tagesplan nicht mit schweisstreibenden Aktivitäten aufwartete. Wir fuhren gegen Mittag ab Richtung nach Bellelay zur Käserei des Tête de Moine. Im Museum erfuhren wir dann alles über die Geschichte und Herstellung des Käses und seine Gironde. Weiter ging es an den Etang de la Gruère und es war so wie uns unterwegs andere Wohnmobilisten prophezeit haben, dieser Ort ist überlaufen. Planänderung, ein wenig abseits Womo auf einem Parkplatz abgestellt. Wir werden am Samstag Morgen früh an den See gehen, dann wenn noch alle Touristen schlafen.

Samstag 01. August

Vor gut 35 Jahren war ich in Tramelan in einem Jungwacht / Blauring Lager, da waren wir auch am See, ich wollte noch einmal in alten Zeiten schwelgen. Der Ausflug und die kleine Wanderung um den See haben sich mehr als gelohnt. Eine Joggerin eine Meditierende mehr Leute waren in der Herrgottsfrühe nicht unterwegs. Unsere Tour konnte weiter gehen, von Sainelegier nach Grueyerz. Jetzt kam der erste «Streit» mit unserem Navi, obwohl ich ihr klar die Dimensionen unseres Fahrzeuges angegeben hatte, forderte sie mich mit diversen Feldwegen, Steigungen und Gefällen, dass nicht nur ich zu glühen begann. Endlich am Bielersee angekommen, haben wir uns wieder vertragen. Ich zeigte dann auch unserem Navi, dass es eine Route Grand Tour gibt, und langsam nahm sie meine Vorschläge an. Der Camping Platz Les Sapins erfüllte seinen Zweck, er war in der Nähe von Grueyer, so dass wir dem Fahrrad hinkamen. Wir oder besser die anderen feierten zweimal den Geburtstag unserer geliebten Schweiz, einmal im Jura und einmal hier auf dem Campingplatz. Also war mal wieder nichts mit früher Bettruhe.

Sonntag 02. August

Trotz der späten Nachtruhe, begannen wir den Tag so dass wir bei Öffnung der Schaukäserei, pünktlich vor Ort waren. Der Käsegeruch stieg uns in die Nase, der Audioguide führte uns durch die Ausstellung und zu einer grossen Fensterfront, durch welche wir live der Käseproduktion zuschauen konnten. 10:00 Uhr war es dann soweit die geronnene Milch aus einem Kupferkessel wurde in 12 Laibe Käse verteilt. Viel Handarbeit unterstützt durch Technik. Am Schluss blickten wir in den Käsekeller mit hunderten von Käselaiben. Aus dem Coupon Heft von Grand Tour hatten wir ein Arrangement Schaukäserei mit Fondue gebucht, da aber 10:30 Uhr für Mittagessen zu früh war, schoben wir den Besuch des HR Giger Museum dazwischen. Also hoch ins Dorf Grueyerz und ja vorbei an den vielen Leuten, Sonntag, Ferien und Corona, die richtige Mischung für diesen Menschenhaufen. Im Museum bekamen wir einen Einblick in die ungewöhnliche Hirnwindung von HR Giger, die zu seinen Bildern und Skulpturen geführt haben. Jetzt war es Zeit für Moite-Moite, also zurück ins Restaurant und da liessen wir es uns gut gehen. «Gestärkt» fuhren wir dann zurück zu unserem Wohnmobil, erreichten dies gerade noch trocken, bevor ein Platzregen über den Campingplatz nieder ging, ahh darum heisst es Platzregen. Glücklich und zufrieden ging ein weiterer wunderschöner Tag zu Ende.

Montag 3. August

Eigentlich wollten wir an diesem Tag in die Nähe von Ballenberg fahren um dann am Dienstag früh ins Freilichtmuseum zu gehen. Der Dauerregen macht uns aber einen Strich durch die Planung. Wir fuhren weiter auf der Grand Tour Richtung Chateau d’Oex, Saanen, Zweisimmen. In Boltigen machten wir einen Halt, kauften im Volg unser Brot für den Brunch und planten, wohin wir weiterfahren wollen. Wir entschieden uns dann nach Frutigen auf den Camping Grassi zu fahren, nachdem wir uns versicherten, dass es noch Platz hat. Ein schön gestalteter Camping Platz. Gönnen wir der Natur den Regen und stellen uns darauf ein. Wir verschieben Ballenberg auf den Mittwoch, denn dann sollte es wieder Sonnenschein «regnen». Den Dienstag verbringen wir in Frutigen, besuchen das Tropenhaus und gehen eventuell noch ein kurzer Abstecher ins Hallenbad, mal schauen was der Tag bringt.

Dienstag 4. August

Ja die Spontanität kann schon mal zu einem Missgeschick führen. So war es dann auch mit dem geplanten Besuch im Tropenhaus. Natürlich hat genau dieses am Montag und Dienstag geschlossen. Lässt sich nun mal nicht ändern, dann schauen wir mal was man sonst noch so in Frutigen unternehmen kann. Da sich das Wetter auf den Nachmittag beruhigen soll, planten wir eine Wanderung zur Hängebrücke über den Engstlige bei Hostalde. Mit einer Länge von 153m und einer Höhe von 38m ist dies eine der spektakulärsten Fussgänger – Brücken in Europa. Auf einem schönen Wanderweg entlang dem Bach gesäumt von unzählig verschiedenen Schnitzereien kamen wir in 50 Min. dort an. Nach der Mutprobe erwartete uns auf der anderen Seite eine liebevoll gestaltete kleine Beiz. Entweder man bezahlt für die Überquerung der Brücke CHF 1.00 / Person oder man konsumiert im Restaurant etwas. Wir haben uns fürs zweite entschieden und uns mit einem heissen Kaffee und einer Schoggiecke für den Mut belohnt. Auf dem Rückweg wurden wir dann noch mit ein paar Sonnenstrahlen verwöhnt. So auf dem Wanderweg gehend, entdeckte ich in etwa 10m Entfernung einen Greifvogel auf dem Weg. Auf den ersten Blick machte es den Anschein, dass dieser geköpft wurde. Wir näherten uns langsam dem Vogel und auf gleicher Höhe rissen wir dann beide die Augenbrauen hoch, ich weil ich so nahe an einen Greifvogel gekommen bin und er weil ich so nahe war. Alles wurde videotechnisch festgehalten. Auf dem Hinweg der Fuchs im Feld und jetzt noch diese Begegnung, wir lieben es der Natur so nahe zu sein. Wieder ein gelungener Tag, wir geniessen gemeinsam jeden Tag und sind einfach total tiefenentspannt.

Mittwoch 5. August

Um 10:00 Uhr öffnet Ballenberg, wir brauchten etwa 1h bis dorthin, also nahmen wir uns vor um ca. 08:00 Uhr abzufahren, also 07:00 Uhr Tagwacht. Alles lief nach Plan, den Campingplatz bezahlt, war übrigens der günstigste und schönste der drei Campingplätze, die wir angefahren sind. In Ballenberg angekommen parkten wir auf dem Womo Parkplatz, schon mit dem Bewusstsein, dass es beim Ausparken Probleme geben wird, da natürlich Text und Symbolik nicht jedermanns Hirnzellen richtig aktiviert. Dieser Besuch in Ballenberg war speziell, da wir ja im Vorfeld viele der Regionen mit dem Wohnmobil besucht haben und jetzt zum Abschluss, das Ganze mit den wunderschönen alten Bauten noch einmal auf uns wirken lassen konnten. Zurück auf dem Parkplatz, ja die Vermutungen haben sich bestätigt, aber es gibt doch noch Menschen die etwas überlegen und so hat derjenige hinter uns genügend Platz gelassen. Das nächste Ziel wurde im Navi eingegeben und los. Anfängliche Autobahnen wechselten am Schluss zu einspurigen Feldwegen, so dass natürlich die Frage meiner Beifahrerin kommen musste «Bist Du Dir da sicher, dass wir hier richtig sind», nicht antwortend aber denkend «Ich nicht aber das Navi» und antwortend «Ja klar dieser Stellplatz ist etwas abgelegen». Spätestens als uns dann die Spaziergänger komisch anschauten, wussten wir es gibt noch andere Wege. Aber wir haben es gefunden, Blueberry Hill, super schöner Stellplatz mit Panorama vom Emmental und Eiger, Mönch und Jungfrau, traumhaft. Alleine haben wir uns auf den angelegten Terrassen, denjenigen Platz mit unverbaubarer Lage (Sicht) ausgesucht. Später ist dann noch ein junges Paar mit Womo dazugestossen. Traumhafter Sonnenuntergang, leckeres Abendessen und eine absolut stille Nacht und der neue Tag durfte kommen.

Donnerstag 6. August

Geweckt von den ersten Sonnenstrahlen krochen wir gemächlich unter den Decken hervor. Dem obligatorischen Kaffee am Morgen folgte ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns auf die Wanderung zur Schaukäserei Emmental machten. Nach dem kleinen Rundgang, viel meiner Frau eine rote Box mit Aufschrift «Grand Tour» auf. Ja tönt etwas überheblich ich weiss, aber mir war diese schon bekannt. Also erklärte ich ihr, dass man die Box kauft und zu einem Pauschalpreis 20 – 30 Franken diese mit lokalen Spezialitäten auffüllen kann. Beide von der Idee angetan, entschieden wir uns für den Kauf der Box und einer «Füllung». Trotz Vorgaben, durften wir mit dem Verkäufer selber noch aussuchen. Unser Nachtessen war eingekauft. Super Idee, wir denken, das werden wir noch öfters in Anspruch nehmen. Auf einem anderen Weg fanden wir dann zurück zu unserem Womo. In der Zwischenzeit hat sich der Platz gefüllt, aber das macht nichts, niemand konnte uns die Sicht nehmen. Morgen geht’s nach Hause, also geniessen wir noch jede Minute.

Freitag 7. August

Heimfahrt

Fazit:

Corona hat viel Leid gebracht, wir gedenken an dieser Stelle an all die Personen, die tagtäglich damit konfrontiert sind und danken ihnen für ihren Einsatz. Corona hat uns veranlasst, nicht nach Schweden zu fahren. Dank Corona haben wir die schöne Schweiz bereist und mussten uns einmal mehr sagen «Wieso in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah»